Verbraucherschutz wird groß geschrieben - so hat jeder Kunde auch das Recht, dass auch die ökologischen Faktoren von Kleidungsstücken transparent sind. Hierbei ist bei Blusen und Hemden der Öko-Tex-Standard gängig, der unter das Motto "Textiles Vertrauen" gestellt ist.
Mit diesem Prüfsiegel werden nicht nur einzelne Produkte, sondern auch die Produktionsstandorte und die Lieferketten ausgezeichnet. Dabei unterscheidet die Prüfgemeinschaft Öko-Tex-International zwischen drei Standards:
- Für einzelne Produkte - Öko-Tex Standard 100 (eingeführt 1992)
- Für einzelne Produktionsstandorte - Öko-Tex Standard 1000 (eingeführt 1995)
- Für gesamte Lieferketten - Öko-Tex Standard 100 plus
Öko-Tex Standard 100
Hemden und Blusen werden nur dann nach Oeko-Tex-Standard 100 zertifiziert, wenn wirklich ALLES an dem Kleidungsstück den Kriterien entspricht, also nicht nur Stoff, sondern auch der verwendete Garn, Zier, Druck oder Zubehör. Die Anforderungen dabei sind unterschiedlich - je näher das Produkt an der Haut liegt desto schärfer sind die Bestimmungen und desto deutlicher müssen die vorgeschriebenen Grenzwerte unterschritten werden. Die Kleidungsstücke werden dabei sowohl auf gesetzlich verbotene Stoffe untersucht, die beispielsweise krebserregend sein können, sowie auf das Vorhandensein von Pestiziden, Formaldehyd, Schwermetalle und weitere Stoffe. Außerdem wird müssen die Produkte einen möglichst hautfreundlichen pH-Wert aufweisen, sowie eine möglichst gute Farbechtheit nachweisen.
Die Prüfung folgt auf Formaldehyd, Pestizide, extrahierbare Schwermetalle, chlororganische Carrier sowie Konservierungsmittel wie Tetra- und Pentachlorphenol getestet. Außerdem werden die Textilien auf (gesetzlich verbotene) krebserregende MAK-Amine spezieller Azo-Farbstoffe sowie auf Farbstoffe überprüft, deren allergisierend wirkendes Potenzial wissenschaftlich belegt ist.
Ein Hemd oder eine Bluse, die dieses Prüfsiegel trägt:
- ist frei von giftigen Farbstoffen
- hält die Grenzwerte für Pestizide ein, die für Nahrungsmittel wie Gemüse oder Obst gelten
- setzt höchstens so viele Schwermetalle frei, wie sie auch im Trinkwasser zugelassen sind
- enthält keine krebserregenden Farbstoffe
- weißen einen unbedenklichen Formaldehyd-Anteil auf
- verfügen über einen hautsympathischen ph-Wert
Öko-Tex Standard 1000
Dieses Siegel wird für umweltfreundliche Betriebsstätten der Bekleidungsindustrie vergeben. Hierbei werden die Produktionsbedingungen nach mehreren Richtlinien geprüft, wodurch nicht nur eine kurzfristige Optimierung auf Umweltfreundlichkeit, sondern eine permanente Verbesserung angestrebt wird. Folgende Kriterien werden geprüft:
- Arbeitsbedingungen
- Abwasserentsorgung
- Umweltpolitik
- Sicherheit am Arbeitsplatz
- Lager und Transport
- Abluftreinigung
- Energiesparsamkeit
- Lärm- und Staubvermeidung
- soziale Kriterien, wie Arbeitszeiten, Urlaub, Lohn
Öko-Tex Standard 100 plus
Wenn ein Unternehmen die Anforderungen des Öko-Tex Standards 1000 erfüllt und auch alle Produkte nach Öko-Tex Standard 100 zertifiziert sind, dann kann sich die komplette Lieferkette nach dem Standard 100 plus zertifizieren lassen.
Der Hersteller ETERNA ist beispielsweise mit allen Öko-Text Siegeln ausgezeichnet und erhielt dieses im Jahr 2000 als weltweit erste Firma für Bekleidungsteile.
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